Archiv der Kategorie: Fundraising

Wie nachhaltig ist das Projekt Poin?

Wenn wir um Spenden oder Mitarbeit werben, leiden wir ein bisschen unter den Standards, die in der „Entwicklungshilfe“ von diversen Organisation gesetzt werden: Zum Einen tränengefüllte, ausgemergelte Kinderaugen, die auf Postwurfsendungen um Spenden betteln, zum anderen Projekte, die durch Missmanagement oder falsch verstandenes Mitgefühl Projekte in den Sand setzen und damit Geschenkmentalität (dort) und berechtigtes Misstrauen (hier) erzeugen.

Darum ist Skepsis angebracht, und auch wir sollten immer wieder gefragt werden, wir wir’s mit Nachhaltigkeit, sozialer Verträglichkeit oder lokaler Wertschöpfung halten. Robert Lender hat uns anlässlich des Projekts Poin eine solche Frage gestellt. Er hat in Kenia ein von einer österreichischen Organisation finanziertes Krankenhaus besucht, war erschüttert und fragt uns jetzt zu Recht danach, wie nachhaltig das Projekt Poin ist:

Die Ärzte sind lieber bei Privatpatienten, die Waschmaschinen sind kaputt und auch die restlichen sanitären Zustände sind nach einigen Jahr so etwas – ich muss es sagen – zum „Kotzen“, dass ich wirklich erschüttert inmitten des Spitals stand.

Vielleicht magst du noch ein wenig darstellen, wie die Organisation des Spitals weiter abgesichert bleibt. Ich weiß, kein Projekt ist hunderprozentig sicher – und wenn sich die Lage, die politischen Verhältnisse, etc. ändern ist sowieso alles anders. Mich würde einfach interessieren, wie es mal prinzipiell gedacht ist – und vielleicht ist das für den einen oder die andere auch ein Hinweis auf die „Nachhaltigkeit“ des Projekts.

Unsere Prämisse in Projekten wie Poin ist, dass das Projekt ohne uns und nach uns funktioniert. Aus dem Grund lassen wir die Finger von privatmedizinischen Projekten, wie sie viele zb. kirchliche Einrichtungen machen (und die auch gewisse Vorteile bieten). Das Kleinspital Poin ist ein CSPS (Centre de Santé et de Promotion Sociale), eine vom Gesundheitsministerium vorgegebene Struktur. Seit 1999 existiert eine Genehmigung für den Standort Poin. Das bedeutet gleichzeitig, dass der Staat medizinisches Sanitätspersonal und eine Hebamme beistellt, sobald die Struktur steht. Die Tarife für Behandlungen und Medikamente sind staatlich vorgeben (z.B. ca. €0,15 für eine Behandlung), ebenso die Einkaufspreise für Medikamente. Das Hilfspersonal (zwei angelernte Helfer, ein Apotheker, ein Nachtwächter) und sonstige Kosten werden aus den resultierenden Einnahmen bezahlt. Für den Betrieb der Struktur ist ein von der Bevölkerung gewähltes „Comité de Gestion“ verantwortlich, das dem Staat und uns Rechenschaft ablegt. Dieses Setup ist ein Modell der WHO („Bamako Initiative„) und in ganz Afrika im Einsatz.

Wir arbeiten beispielsweise seit etwa 12 Jahren im Dorf Sane mit dem dortigen Kleinspital zusammen (wir haben dort unter anderem den Brunnen, zwei Personalwohnhäuser und die Solaranlage finanziert). Bis auf ein Mal, wo der Apotheker Geld aus der Kassa stahl und die Apotheke in der Folge mangels Kapital leer war (siehe „Laafi macht Fehler“ – Punkt 3), haben wir uns aus den laufenden Kosten rausgehalten und uns auf Investitionen konzentriert, die die Frequenz und Qualität der Struktur erhöht haben. Der Betrieb des Spitals war von diesem einen Mal abgesehen nie von uns abhängig.

Durch unser Ko-Finanzierungsmodell (zwischen 10% und 25% des Projektvolumens kommt in Form von Sachleistungen von der Bevölkerung) verstärken wir lediglich die Umsetzungskraft der lokalen Projektpartner, damit ist die gefühlte „Ownership“ in lokaler Hand. Außerdem verbieten wir uns eigene Umsetzungskonzepte, um europäische Lösungen für afrikanische Probleme zu vermeiden. Alle unsere Projekte sind auf lokalübliche Art umgesetzt und in lokale (und staatliche) Strukturen eingebunden. Das trifft auf sehr viele privatmedizinische Projekte im Sahel (die dafür mit gratis Gesundheitsversorgung werben können) nicht zu. Sie sind immer von Geldgebern abhängig.

Natürlich kommt es immer wieder zu Problemen. Wenn der Staat beispielsweise komplett unwilliges Personal schickt (kommt vor), unfähige Leute ins Comité de Gestion gewählt werden oder sonstige Probleme auftauchen, kann das Vertrauen der Bevölkerung in das Spital leiden und die Frequenz sinken. Auch wenn wir den Standort in erster Linie nach seinen funktionierenden Organisationsstrukturen und dem Verein „Kassan“ als Projekt-Peer (mit dem wir viel gute Erfahrung haben) ausgesucht haben, ist es leider äußerst unwahrscheinlich, dass solche Probleme in Poin in den nächsten 20 Jahren ausbleiben.

Wir besuchen unsere Projektstandorte mehrmals pro Jahr (in der Bauphase natürlich noch öfter), oft unangemeldet, und kontrollieren die Bücher, Kassenstände und Behandlungsstatistiken und reden mit Patienten. Bewegliche Teile wie die Solaranlage verbleiben in unserem Eigentum und können als letzte Konsequenz abgezogen werden. Das wissen die Projektpartner, und wir haben das auch schon gemacht. Gleichzeitig wissen die Projektpartner, dass sie ihre auch vertraglich fixierten Pflichten erbringen müssen, wenn wir uns weiter engagieren sollen. Auf diese Art ist es uns bis jetzt immer gelungen, problematische Projekte wieder zurück auf Schiene zu bringen. Das erfordert viel Zeit und Hartnäckigkeit, und oft auch Härte, aber das ist unser Arbeitsstil.

Lieber Robert, ich hoffe, diese Antwort überzeugt dich, dass wir uns über das Thema Nachhaltigkeit Gedanken gemacht haben!

Projektbudget 2012 steht

Das Budget des Vorjahres haben wir fast auf Punkt und Beistrich eingehalten, jetzt steht das Budget für 2012. Es ist das mit Abstand ambitionierteste unserer Vereinsgeschichte, da wir vorhaben, im Dorf Poin eine Krankenstation komplett neu zu bauen. Allerdings sind wesentliche Punkte des Budgets „Ansparung“, das heißt, wir werden nicht alle dieses Jahr ausfinanzieren können. (Wir probieren es dennoch!)

Geldspende statt Abschiedsgeschenk

Guido Fortis hat in Rahmen seiner Officeverabschiedung bei Nestlé in Vevey auf das Kollektivgeschenk verzichtet und seine Kollegen gebeten, das Geld statt dessen einem guten Zweck zukommen zu lassen.

270 CHF wurden bei Speis und Trank gesammelt und werden demnächst Laafi überwiesen.

Ein herzliches Dankeschön  an die Spender und Guido- good luck for Moscow!!

International School of Monts-de-Corsier spendet für Laafi!

Die etwa 100 Schüler der International School ( 3a – 11a) am Genfersee spenden Laafi Geld! Bereits 300 CHF wurden am „silly clothes day“ gespendet. Dieses Schuljahr haben die „Parents Group“ und ISM bechlossen, 25% der Spenden aus diversen Schüleraktionen Laafi zu übergeben. Bereits am 14. Oktober 2011 findet der erste „Cake Bake“ statt, an dem die Schüler der Foundation 1 & 2 (3-5a) selbstgebackenen Kuchen an Schüler und Eltern verkaufen.

Die Projekte von Laafi werden mit einem Kurzvortrag nächste Woche kindergerecht allen Schülern präsentiert!

A BIG thank you to all the little helpers!!!!

Laafi Sommerparty am 22.7. im Roten Bogen

Es ist Juli und der Höhepunkt des Sommers steht unmittelbar bevor.
Am 22.7.2011 steigt ab 18 Uhr im Roten Bogen die Laafi-Sommerparty 2011.

Dieses Jahr haben wir mit Katharina und die Stadtmenschen eine grandiose vierköpfige Liveband am Start, die sich sofort begeistert in den Dienst der guten Sache gestellt hat und Laafi stimmungsvoll unterstützt.
Anschließend wird die ganze Nacht getanzt – zu aktuellen Hits und Klassikern von DJ Loco.

Der Eintritt ist frei!
Für kühle Getränke zu den besten Preisen Wiens sorgt das Laafi-Team.
Das genaue Programm findest Du auch auf der Facebook-Seite der Veranstaltung

Der Rote Bogen befindet sich im Gürtelbogen 36 direkt bei der gesperrten U6 Station Josefstädter Straße, nur 4 Gehminuten von der U6 Station Thaliastraße.  (Nacht-U-Bahn fährt die ganze Nacht von 22.7. auf 23.7.)

Das Wichtigste zum Schluss: Natürlich fließt jeder Cent Reinerlös und jede Spende direkt in unsere Projekte – da gibt es eine Menge neuer Ideen für Burkina Faso, die auf die Umsetzung warten.

Sei dabei und unterstütze Laafi – mehr Spaß kann Spenden nicht machen!

Ballspenden einmal anders…

Am vergangenen Freitag fand der jährliche Schul- und Maturaball des Bundesinstitutes für Sozialpädagogik Baden, kurz BISOP, statt. So weit, so gut. Doch die diesjährigen Maturantinnen und Maturanten haben sich etwas ganz Besonderes überlegt:  Zur Feier Ihrer Reifeprüfung haben Sie eine spezielle Tombola veranstaltet und der Reinerlös aus dem Losverkauf wurde an LAAFI gespendet.

Darüber hinaus hatte ich während der Eröffnungsrede einige Minuten Gelegenheit,  LAAFI und unsere Projekte vorzustellen.

Insgesamt wurden so 244 € für Burkina Faso eingenommen.

Spezieller Dank gilt hierbei den Initiatorinnen Tamara und Verena Loimayer und der Firma Sonnentor, die als Hauptpreis für die LAAFI-Tombola einen Geschenkkorb mit Bio-Spezialitäten im Wert von mehr als 120 € zur Verfügung gestellt hat.

Eine bunte Weihnachtsspende

Die Beratergruppe Vielfarben überraschte uns diese Woche mit einer Spende in der Höhe von € 415,-, Ergebnis einer kreativen Weihnachtsaktion: In einem Mailing an alle Kunden wurden diese gebeten, auf der Website von Vielfarben über die Verwendung des Weihnachtsgeschenkbudgets abzustimmen:

Die Weihnachtszeit ist die Zeit der Kundenpräsente. Auch das Vielfarbenteam hat sich mit dieser Frage beschäftigt. Wie könnten wir uns mit einer kleinen, originellen Aufmerksamkeit bedanken? Bunte Krawatten? Vielfärbige Kekse, von unseren Seminarteilnehmern gebacken? Oder ein paar selbstkomponierte Weihnachtslieder als Gratisdownload? Wir haben uns eines Besseren besonnen. Wir spenden unser Weihnachtsgeschenkbudget.

So wurde das Geschenkbudget von den Vielfarben-Kunden auf die Wiener Tafel, Greenpeace-Walpatenschaften und Laafi aufgeteilt. Wir sagen Danke!

Besonders haben wir uns über den netten Kommentar von Martin Gössler von Vielfarben unter „Laafi macht Fehler“ gefreut:

Wir sind beeindruckt. Nicht nur von Ihrer Arbeit sondern von der Offenheit, mit der Sie vergangene Fehler online stellen.

Jede/Jeder in der NPO Szene weiß: Fehler passieren. Nur in unserer erfolgsmanischen Welt glauben viele, dass wir diese Fehler nicht offen diskutieren dürfen. Sondern sie nur in der Kaffeeküche besprechen und dann hinter Hochglanzbroschüren verschwinden lassen.

Sie beweisen, dass es anders geht. Sie stellen Ihre Fehler und damit Ihre Lernerfahrungen offen zur Verfügung. Und sind damit ein Beispiel für viele, weit größere Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit. Respekt!

Umso mehr wissen wir, dass unsere Firmenspende sehr gut bei Ihnen aufgehoben ist. 111 unserer KundInnen haben in einer weihnachtlichen Abstimmung für Ihr Projekt gevotet.

PS: Heute beginnt auch die Projektreise 2011. Neben den für das laufende Jahr geplanten Projekten werden wir ein mögliches längerfristiges Großprojekt evaluieren: Den Bau einer gänzlich neuen Krankenstation in einem unterversorgten, entlegenen Gebiet.

Unser Jahresbericht 2010

Seit heute ist unser Jahresbericht 2010 online, der fünfte von einer Wirtschaftstreuhandskanzlei geprüfte Jahresbericht in Folge. Er ist Voraussetzung für das Österreichische Spendengütesiegel. Voilà:

Die Ausgaben 2010 im Ãœberblick:

Danke allen unseren Unterstützern!